Ston

Kann bitte jemand von euch Susanne erklären, dass ich kein Wäschetrockner bin, sondern ein Kastenwagen? Ich hab das immer wieder versucht, aber irgendwie scheint sie mich nicht zu verstehen! Gestern in Mostar kam sie zwei Mal klatschnass zu mir zurück, davon einmal mit einem triefenden Max, und natürlich wurde jeder kleinste Fleck meines Innenraums zum Wäschetrocknen missbraucht. Und was macht sie heute? Sie macht genau das Gleiche und wieder hängen überall tropfende Dinge: Max‘ Mantel, ihre Hosen, Jacke und Schuhe und jetzt auch noch ihre Tasche, in der sogar das Regenwasser stand! Diese Feuchtigkeit ist definitiv nicht gut für mich und die beiden holen sich bestimmt eine Erkältung! Also bitte helft mir!

Angekommen sind wir hier ja bei bestem Wetter und Sonnenschein. Schaut euch das Video an! Da seht ihr mich auf meinem Stellplatz für heute Nacht stehen, schön mit Blick auf die Burg und die Mauer und auf der anderen Seite das Meer – und das für 0,80 Euro pro Stunde bzw. 9,20 Euro für 24 h!

Susanne musste noch etwas arbeiten und zu Mittag essen und bis Max und sie dann losgelaufen sind, hat es leicht geregnet. Aber naja, leichter Regen ist ja kein Grund, nicht zu gehen, oder? Nur bis sie die 5 Minuten zum Zentrum des Städtchens und dem Eingang zur Mauer gelaufen sind, hat es aus allen Kübeln geschüttet! Der Mann an der Kasse schaute die beiden ganz entgeistert an und hat sie gefragt, ob sie wirklich 40 Minuten vor Torschluss (im Winter schließt die Mauer um 15 Uhr) und bei diesem Wetter dorthin wollten. „Nur ein Foto machen und zurück!“ (einen ganz kleinen Rest gesunden Menschenverstand hat sich Susanne anscheinend doch erhalten!). Dafür durften sie dann sogar kostenlos rein. Ein tolles Foto ist dabei nicht entstanden, man sieht sogar die Regentropfen im Bild, aber wenigstens kann ich euch irgendetwas zeigen.

Denn eigentlich (wenn es nicht aus Kübeln schüttet) ist die Mauer wirklich sehenswert und man kann sie zu einem großen Teil begehen, sofern man die vielen steilen Treppen steigen möchte. Ein Teil der Mauer ist leider eingebrochen.

Die Mauer wurde schon im 14. Jahrhundert erbaut, verbindet über den Berg hinweg die beiden Städtchen Ston und Mali Ston und ist mit ihren ca. 5,5 km Länge nach der chinesischen Mauer die zweitlängste erhaltene Wehrmauer der Welt. Und gerade weil sie so besonders ist, wollte ich euch unbedingt von ihr erzählen. Leider konnten Max und Susanne die Mauer heute nicht entlang laufen und können es morgen wegen eines Termins beim Amtstierarzt auch nicht nachholen – bald geht’s nämlich nach Montenegro und dafür braucht Max ein Gesundheitszeugnis. Aber irgendwann möchte ich wieder nach Kroatien, dann hoffentlich bei besserem Wetter!

Heute sind die beiden jedenfalls durch Bäche statt Straßen zurückgelaufen und dann dementsprechend nass wieder bei mir angekommen. Jetzt herrscht in mir ein Chaos aus trocknenden Kleidungsstücken und Handtüchern!

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