Skopelos

Skopelos, ein noch fast unbekanntes Paradies in den Sporaden! Traumstrände, nette, kleine Örtchen und wunderbares Wetter – was will man mehr?

Wir kamen mit der Fähre von Skiathos in Skopelos Stadt an. Später habe ich dann erfahren, dass es auch die Möglichkeit gegeben hätte, die kürzere (und günstigere) Fährstrecke von Skiathos nach Loutraki zu nehmen, aber leider hatte uns das der Agent nicht erzählt und Susanne hatte angenommen, dass diese Fähre vielleicht (wie viele in Griechenland) keine Wohnmobile mitnehmen würde. Aber naja, wir sind jedenfalls von der Fähre direkt hoch nach Loutraki gefahren, weil wir die Insel von Nord nach Süd entdecken wollten.

Loutraki ist ein nettes, kleines Küstenstädtchen, in dem wir dann auch Mittagspause machten. Theoretisch hätten wir sogar hier im Hafen bleiben und übernachten können, aber es gab keinen Schatten und Susanne wollte auch gerne noch ein wenig weiterfahren.

Der nächste Stopp war dann Glossa, ein kleiner Bergort, der noch viel von seiner alten Architektur behalten hat. Von hier hat man an manchen Stellen auch eine wunderschöne Aussicht. Nur das Parken war etwas schwierig für mich, denn es gibt nicht viele Parkmöglichkeiten und nachmittags war das meiste schon absolut zugeparkt, da man mit dem PKW auch nicht in den Ortskern fahren kann. Also ging es weiter nach Neo Klima, wo wir dann direkt am Strand auch einen Übernachtungsplatz gefunden haben. Findet ihr mich auf dem Bild hier?

Wir hatten uns entschieden, hier erst einmal einen netten, ruhigen Tag mit schöner Aussicht (und tollem Sonnenuntergang!) zu verbringen. Am nächsten Abend passierte dann etwas Erstaunliches:

Max und Susanne saßen gerade in der etwas erhöhten Taverne, als sie unten einen schwarzen Kastenwagen mit Öhringer Nummer vorbeifahren sahen. Wie krass ist das denn bitte? Da ist man über 2100 km weg von zu Hause und dann kommt da jemand quasi aus der Nachbarschaft! Im Kastenwagen war ein nettes, junges Pärchen mit dem wir uns alle gut verstanden haben. Wir haben dann den restlichen Abend gemeinsam verbracht und sind dann auch noch gemeinsam auf den Parkplatz auf der anderen Seite des Hafens gefahren, weil sich eine Dame beschwert hatte, wir seien ihrem „Sport im Weg“ und dürften hier nicht parken. 

Das war auch der Parkplatz, auf den wir ursprünglich fahren wollten, nur war der eben zu unserer Ankunftszeit noch komplett voll. Dort, wo wir dann alternativ standen, parkten tagsüber auch andere Fahrzeuge und es gab definitiv kein Verbot, aber wir wollten auch die Anwohnerin nicht verärgern und nichts riskieren, denn sie hatte vorher schon einmal mit ihrem Sprungseil nach dem Öhringer Kasten geschlagen.

Am nächsten Morgen hat uns Susanne zu Unzeiten aus dem Bett geholt, denn sie wollte gerne zum „Mamma Mia Felsen“, der Kirche Agios Ioannis, die im Film Mamma Mia gezeigt wird. Sie hatte erfahren, dass die Straße dorthin wohl extrem eng sei und selbst Taxifahrer hier nach 9 Uhr, wenn die Busse ankommen, nicht mehr fahren wollten. Deswegen mussten wir alle schon um 5 Uhr aufstehen und um kurz vor 7 Uhr ging es los.  

Agios Ioannis wurde im 18. Jahrhundert von Fischern auf der Spitze eines Felsens erbaut, die hier eine Ikone Johannes des Täufers fanden. Zur kleinen Kirche hinauf führen 198 Stufen und oben wird man mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Im Film Mamma Mia fand in der Kirche die Hochzeit statt und auf den Stufen sang Meryl Streep den Song „The winner takes it all“. Die Innenaufnahmen wurden übrigens nicht hier gedreht, denn die Kirche wäre hierfür tatsächlich viel zu klein gewesen.

Wenn man dann den schweißtreibenden Auf- und Abstieg hinter sich hat, kann man sich am wunderschönen Strand daneben erholen.

Eine ganz wichtige Info für alle, die vielleicht auch einmal dorthin fahren wollen: Traut auf keinen Fall Google Maps, denn wenn ihr aus dem Süden kommt, führt es euch auf einen Feldweg, der, wenn überhaupt, maximal mit Allradfahrzeugen befahrbar ist! Der „richtige“ Weg führt über Glossa. Hier sieht man (von Süden kommend) leicht rechts in einer Straße eine Tankstelle. Diese Straße mit der Tankstelle nehmt ihr und folgt ihr. Irgendwann wird es dann immer enger und ihr werdet froh sein, wenn euch niemand begegnet und ihr ausweichen müsst, aber ihr seid dann immer noch auf dem richtigen Weg. Am Ende kommt noch ein recht steiler Abschnitt mit engen Haarnadelkurven. Leider gibt es auch keinen Parkplatz, sondern man muss auf der Straße parken. Und ganz ehrlich: Hätte hier auf dieser wirklich engen Straße schon jemand geparkt, ich hätte definitiv maximale Probleme mit dem Wenden gehabt!

Sowohl von Skiathos als auch von Skopelos Stadt aus werden Bootstouren hierher angeboten, bei denen man auch noch genügend Zeit hat, am wunderschönen Strand zu schwimmen. Ich würde tatsächlich jedem raten, Agios Ioannis per Boot und nicht per Auto zu besuchen. Außer ihr wollt wie wir schon sehr, sehr früh dort ankommen und den Ort auch sehr früh wieder verlassen.

Nach der Fahrt über die enge Strecke wollte ich mich erst einmal erholen und so habe ich Susanne überredet, am Paralia (Strand) Kastani eine Pause einzulegen.

An diesem Strand wurden fast alle Strandszenen des Films Mamma Mia gedreht. Hierzu wurde extra ein Steg und eine Bar aufgebaut, die aber beide nach Beendigung der Dreharbeiten wieder abgerissen wurden. Geblieben ist der wirklich schöne, kleine Strand. Mittlerweile gibt es hier allerdings wieder eine sehr große Bar mit schönem Außenbereich und hinter dieser einen großen Parkplatz, auf dem ich auch hätte im Schatten der Bäume übernachten können.

Nach einer längeren Strand- und Kaffeepause ging es dann weiter zum nächsten Traumstrand, dem Paralia Milia mit seinen weißen Felsen, die aus dem Wasser ragen:

Den nächsten Stopp machten wir dann am Paralia Panormos, der auch wirklich schön ist. Er liegt in einer kleinen Ortschaft und ist so recht bequem erreichbar.

Von der Straße aus konnten wir die Bucht des Hafens Limanaki Mplo sehen, wirklich wunderschön! Nur gab es weder eine Möglichkeit dort hinzugelangen, noch auch nur irgendwo auf der Straße anzuhalten, um ein Foto zu machen. Limanaki Mplo ist tatsächlich nur vom Wasser aus erreichbar!

Dann sollte es zur nächsten Mamma Mia Location gehen: Kap Amarandos. Nicht weil Susanne so ein Fan des Film ist, sondern weil es hier landschaftlich einfach herrlich sein muss, nach all den Bildern zu urteilen, die wir gesehen haben. Es ist eine kleine, wirklich absolut tolle Bucht mit einer kleinen, vom Wasser aus erreichbaren Höhle. Der Strand mit dem weißen Felsen, auf dem drei Pinien stehen, wurde für mehrere Szenen im Film genutzt. Es gibt zwar eine Schotterstraße direkt dorthin, aber der Beginn der Straße ist sehr steil und die Rückfahrt wäre sehr abenteuerlich geworden. Normalerweise parken die Besucher im kleinen Örtchen Agnotas und laufen dann die 25 – 30 Minuten dorthin. Genau das wollten wir auch machen. Am nördlichen Ortseingang gibt es einen recht großen Parkplatz, da habe ich mich hingestellt und Max und Susanne sind losgelaufen — und nach fünf Minuten waren sie wieder da! Ich habe mich wirklich gewundert, bis ich dann zur Seite geschaut und dort den großen Straßenhund gesehen habe, der wirklich stocksteif mit gerade nach hinten gestreckter Rute und aufgestelltem Kamm zu Max schaute. Meist haben wir ja mit den griechischen Straßenhunden keine Probleme, zumindest so lange nicht, bis Max anfängt zu stänkern. Aber dieser Hund hatte definitiv keine Lust auf irgendwelche Rivalen in seinem Revier und Susanne keine Lust auf Hundekämpfe und so haben wir kann kurzfristig beschlossen, dass Susanne sicherlich irgendwann wieder nach Skopelos kommen und Kap Amarandos beim nächsten Besuch ansehen würde.

Also ging es dann direkt wieder nach Skopelos Stadt. Der Parkplatz am Fährhafen war voll (die Plätze dort wären für mich sowieso zu kurz gewesen) und so sind wir zunächst auf den Parkplatz in der Straße östlich davon gefahren. Ganz ehrlich: er ist kostenlos, in Laufweite zur Altstadt, aber absolut hässlich und trostlos! Aber naja, ich stand hier und meine zwei sind erst einmal in die Stadt und die Promenade entlang gelaufen. Da hat Susanne dann am anderen Ende der Promenade auf dem Pier parkende Autos gesehen und einen Polizisten gefragt, ob ich hier zur Übernachtung stehen dürfte. „Kein Problem!“, meinte der. Wir sollten nur aufpassen, denn die Straße dorthin (direkt die Promenade entlang) sei von 17 Uhr bis 1 Uhr nachts gesperrt, dann kämen wir hier nur noch im Notfall raus. Später haben wir dann erfahren, dass sie auch von 12 – 15 Uhr gesperrt ist, aber das war ja auch kein Problem, und so sind wir dann umgezogen und standen jetzt wirklich schön direkt an Hafen und Altstadt mit Wasser zu beiden Seiten. Wir hätten sogar Strom (sehr teuer) oder Wasser (sehr günstig) bekommen können, was wir aber beides nicht gebraucht haben.

Skopelos Stadt wurde ca. 1500 v. Chr. erbaut und hat bis heute seine traditionelle Bauweise beibehalten. 1978 wurde sie als außergewöhnliches Beispiel traditioneller Architektur unter besonderen Schutz gestellt und so gelten heute für Renovierungen und Neubauten besondere Auflagen, wie z.B., dass kein Gebäude mehr als zwei Stockwerke haben darf, das Dach im traditionellen Winkel geneigt sein muss und Fenster, Balkone und Türen ausschließlich aus Holz sein müssen.

Auch die Ladenbesitzer halten sich an Traditionen und so sieht man vielerorts handbemalte Holzschilder mit dem Namen des Geschäfts.

In den engen Gassen der Stadt findet man viele kleine byzantinische Kirchen und oben auf dem Hügel die Ruine einer venezianischen Festung. Da Skopelos, wie so viele der griechischen Städte, an einem Hang gebaut ist, kommt man nicht drum herum, viele Treppen zu gehen. Viele der weißen Gässchen gehen aber auch einfach bergan bzw. bergab. Das Städtchen ist wirklich wunderschön!

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