Auch auf dem Pilion trifft man auf Touristen, trotzdem ist das Gebiet noch immer eine Art Geheimtipp. Grün ist er, der Pilion. Kleine, malerische Dörfer und schöne Strände bietet er, aber natürlich auch steile, enge Bergstraßen. Gemeistert habe ich die jedoch wie ein Weltmeister! Nach Korfu kann mich nämlich so schnell nichts mehr schocken!

Letzten September wütete hier das Unwetter Daniel. Allein die Schäden an der Infrastruktur beliefen sich auf über zwei Milliarden Euro. Straßen wurden weggerissen, Jahrhunderte alte Olivenbäume entwurzelt und mit den Wassermassen in die Täler getragen. Freunde von uns leben in Melina, glücklicherweise sehr weit oben im Ort. Unten im Ort hatte es sehr schlimme Schäden gegeben, doch selbst unsere Freunde hatten Schlamm und Geröll 70 cm hoch in Keller und Garten stehen. Tagelang war es ihnen unmöglich gewesen, zu ihrem Haus zu gelangen, doch immerhin konnten sie einen Freund erreichen, der nach ihren Tieren sah, die sich glücklicherweise auf der Terrasse in Sicherheit hatten bringen können. Wer nicht dabei gewesen war, kann sich das nicht vorstellen, aber trotzdem bekommt man allein von den Erzählungen Gänsehaut. Und nur ein paar Tage nach Daniel kam dann Sturmtief Elias mit weiteren Überschwemmungen hinterher…
Die schlimmsten Schäden sind mittlerweile repariert, trotzdem hat man noch immer die Auswirkungen des Unwetters vor Augen. Als wir jene Freunde besucht haben, stand ich in der Nähe ihres Hauses im Schatten von ein paar Bäumen und um mich herum immer noch Geröll und Erde, die von weiter oben angeschwemmt worden waren. An anderer Stelle haben wir Olivenplantagen gesehen, deren Baumstämme trotz Hanglage fast einen Meter mit Steinen bedeckt sind. Die Reparatur der Straßen dauert immer noch an. Mittlerweile sind die meisten zwar wieder befahrbar, worauf primär Wert gelegt wurde, doch es gibt immer wieder Stellen, an denen die Betondecke fehlt und ich plötzlich über mehr oder weniger verdichteten Schotter gefahren bin. Ab und an wurden um kleine weggebrochene Straßenstücke auch einfach Absperrungen gezogen oder Pylonen aufgestellt. Nein, jetzt sei keine gute Zeit den Pilion zu besuchen, sagte Susannes Freund, es sei noch nicht alles repariert und nicht so schön, wie es einmal war. Wir sind trotzdem ein Wochenende lang über die Halbinsel gefahren und waren absolut begeistert von ihrer Schönheit!





Da gibt es wunderschöne, kleine Gebirgsdörfer wie z.B. den Ort Vizitsa, der wegen der traditionellen Bauweise seiner Häuser unter Denkmalschutz steht.
Und natürlich wunderschöne, kleine Küstenorte wie Agria und Kala Nera, die noch ein wenig mehr touristisch orientiert sind, und das nette Melina, durch das wir zwar ein paar Mal gefahren sind und dort auch übernachtet haben, von dem Susanne es aber einfach nicht geschafft hat, ein paar Bilder zu machen. Bekannt ist auch Agios Kiriaki, das „Heilige Sonntag“, oben auf dem Titelbild, das wir dann auch wirklich am Sonntag besucht haben. Oder auch Damouchari, in dem einige Szenen aus „Mamma Mia“ gedreht wurden.



Und man hat natürlich immer wieder wunderschöne Ausblicke, wenn man über den Pilion fährt.

Und definitiv auch wunderschöne Strände! Es gibt hier alles, von Sand- über Kies- bis zu Steinstränden und man kann nach Lust und Laune mit nur ein paar Kilometern Fahrt von einem zum anderen wechseln.


Wenn ihr gerne einmal (vielleicht auch wieder) nach Griechenland möchtet und noch ein wenig unsicher seid, wohin genau, dann würde ich euch definitiv einen Mix aus Pilion und den Sporaden (die übrigens ein Ausläufer des Pilions sind) empfehlen!