Schloss Moritzburg

Vielleicht kommt ja dem einen oder anderen das Schloss auf dem Foto bekannt vor? Und wenn nicht auf den ersten Blick, dann vielleicht, wenn man sich das Ganze in einer Winterlandschaft vorstellt? Ein junges Mädchen auf einem Schimmel, ein Prinz …

Immer noch nicht? OK, vielleicht hilft ja diese Melodie weiter? Versetze dich zurück in deine Kindheit und denke an Weihnachten!

„Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht.“

Genau, ich spreche von dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, dessen Außenaufnahmen 1973 am Schloss Moritzburg gedreht wurden. Für mich noch immer die schönste Verfilmung des Aschenputtel-Märchens!

Den Schuh, den Libuše Šafránková damals als Aschenbrödel auf der Außentreppe verlor, kann man noch heute an der Originallocation selbst anprobieren. Aber Vorsicht – der Schuh ist tatsächlich sehr klein! 😉

Noch ein „Fun-Fakt“ am Rande: Die Filmemacher hatten ja auf Schnee gehofft, aber der blieb leider zur Zeit der Aufnahmen aus. Deshalb musste rund um das Schloss alles mit weißem Fischmehl bestreut werden.

Schloss Moritzburg wurde 1542 von Herzog Moritz als Jagdschloss gebaut. Ab 1723 baute es August der Starke zu einem wunderschönen Barockschloss mit großem Park und Teichanlagen um. Er hatte den Traum eines „Tempels der Diana“. Es sollten exotische Tiere beherbergt, Seeschlachten auf dem Schlossteich geschlagen und ausschweifende Bankette abgehalten werden. Neue Teiche und Tiergehege wurden in Auftrag gegeben und die Innenräume opulent umgestaltet. Allerdings kam der Umbau mit seinem Tod zum Stillstand bis dann 1800 sein Urenkel die Umgestaltung des Schlosses und dessen Außenanlagen wieder aufnahm.

Ab 1924 wurde Schloss Moritzburg Wohnsitz des wettinischen Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen. Als die Familie Ende des 2. Weltkrieges vor der Roten Armee fliehen musste, vergrub sie einige ihrer kostbarsten Kunstschätze im Schlosspark. Doch die sowjetischen Truppen fanden fast alle und verschleppten sie gemeinsam mit der Ausstattung jenen Schlossteils, den sie nicht zerstört hatten, in die Sowjetunion.

1996 fanden Hobby-Archäologen dann mehrere Kisten mit edelsteinbesetzten Goldschmiede- arbeiten. Aber wer weiß, vielleicht sind im Schlosspark noch mehr Kostbarkeiten vergraben? Willst du dich dort nicht einmal umsehen?

Heute ist Schloss Moritzburg sicherlich das schönste Wasserschloss Sachsens und eines der schönsten Wasserschlösser Deutschlands.

Auf dem großen Parkplatz gegenüber der Brücke zum Schloss mitten in Moritzburg ist auch ein Wohnmobilstellplatz auf dem man für 12€ mit Blick auf das nachts wunderschön erleuchtete Schloss übernachten kann. Stromsäulen sind vorhanden, allerdings keine Ver- oder Entsorgung. Ich habe dort, trotz des Trubels tagsüber, eine ruhige Nacht verbracht und konnte in einem der nahen Restaurants gut esse

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