Monemvasia

Monemvasia oder auch das „Gibraltar des Ostens“, wie es oft genannt wird, ist absolut sehenswert! Die kleine Stadt liegt auf der dem Festland abgewandten Seite einer vorgelagerten Insel, die nur mit einer niedrigen Brücke mit dem Festland verbunden ist. Von Land aus ist die Stadt nicht zu sehen und selbst von See aus muss dies früher schwierig gewesen sein, denn die Steine der Häuser und Mauern verschmelzen farblich fast mit dem dahinter liegenden Felsen.

583 n. Chr. wurde die erste Siedlung an dieser Stelle als Rückzugsort für die umliegende Bevölkerung gebaut und als Schutz vor slawischen und awarischen Angriffen genutzt, die mit der Landnahme der Slawen auf dem Balkan unter Justinian I. begann. Den Beinahmen „Gibraltar des Ostens“ bekam sie, weil sie fast nicht einnehmbar war, was schon ihr Name andeutet: μόνη εμβασία (moni emvasia) heißt übersetzt „einziger Zugang“. Nicht nur, dass die Stadt von Land aus nicht zu sehen war und nur eine einzige Brücke die Insel mit dem Festland verband, sondern auch die Stadt selbst hat meterdicke Mauern, die sich bis hoch zur Festung auf dem Plateau ziehen. In den Mauern ist auch nur ein einziges Stadttor. Es gab ein Kornfeld und ausreichend Zisternen innerhalb der Festung, um deren Besatzung lange zu ernähren.

Es gibt einen Parkplatz auf beiden Seite der Brücke, wir sind dann den auf der Inselseite angefahren. Es standen auch schon fünf oder sechs Wohnmobile dort und wir haben uns dazugestellt. Da dies nur ein Tagesparkplatz ist, war uns klar, dass wir nach der Stadtbesichtigung einen anderen Platz suchen mussten. Aber es kam auch, gerade als wir ankamen, ein Polizist, der den Wohnmobilen Zettel hinter die Scheibenwischer klemmte. Auf dem Zettel war ein Plan aller Parkplätze abgebildet. Alle waren mit „No parking“ beschriftet, nur der Platz am kleinen Hafen bekam ein „parking“. Susanne hat ihn dann angesprochen und ihm erzählt, dass wir wirklich nur ein paar Stunden dort stehen wollten. Nachdem er fragte, welches der Wohnmobile ich sei, bekam ich keinen Zettel und Max und Susanne sind beruhigt losgezogen. Nur als sie zurückkamen, war dann doch noch so ein Zettel hinter meinem Scheibenwischer.

Die Sonne schien und es war wirklich warm. Von meinem Standort aus zum Stadttor liefen die beiden schon etwas über einen Kilometer in der prallen Sonne. Von dem Platz am Hafen aus wäre es noch einen Kilometer mehr gewesen. Das ist eigentlich nicht viel, aber in der Stadt ging es immer wieder viele Treppen hinauf und hinab und beide sind zuerst nach unten entlang der Mauer gelaufen – immer noch in der prallen Sonne.

Bis sie dann die Treppen zum Dorfplatz hinauf gelaufen waren, war Max so fertig, dass Susanne erst einmal einen abgeschiedenen Platz in einer der Tavernen suchte. Max Hinterläufe waren beide am Zittern und er hat sich – total unüblich für ihn, wenn viele Menschen um ihn herum sind – direkt hingelegt. Es war also gut, dass wir doch so nah gestanden sind, und es war auch klar, dass die beiden auf keinen Fall die vielen Treppen nach oben bis zur Zitadelle laufen würden.

Nach einer ausgiebigen Pause sind sie dann noch eine Weile durch den Schatten der engen Gassen geschlendert und dann durch die Sonne zu mir zurückgelaufen.

Die Stadt ist wirklich, wirklich schön und es ist kein Wunder, dass sie so ein Touristenmagnet ist. Susanne meinte nur, falls man zur Zitadelle möchte (von der aus man wohl auch noch einen wunderschönen Ausblick hätte), solle man besser sehr früh starten, gutes Schuhwerk tragen und sich etwas zu trinken mitnehmen, denn die Treppen nach oben sind uneben und liegen zumeist auch in der prallen Sonne. Außerdem ist früh morgens die Stadt auch noch nicht ganz so voll mit Touristen.

Wir sind dann jedenfalls zu dem Parkplatz am Hafen gefahren und Max hat sich sehr glücklich erst einmal aufs Bett gelegt und ausgeruht. Vom Parkplatz aus hat man einen schönen Blick auf die Insel (das Titelbild ist von hier aufgenommen), aber man muss sich bewusst sein, dass es hier nicht sonderlich leise ist und man auch nicht alleine steht. Wir sind immer noch ganz am Anfang der Saison und trotzdem stand ich abends dann mit bestimmt 15 anderen Wohnmobilen dort. In der Hochsaison könnte es schwierig werden, hier überhaupt einen Platz zu bekommen!

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