Planänderungen über Planänderungen … Wir fuhren aus Mystras weg mit dem Plan, in Sparta wenigstens kurz anzuhalten, denn Leonidas war ja durchaus eine wichtige Figur in der griechischen Geschichte und wer kennt das nicht, dieses „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest / Uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.“?
Im August 480 v. Chr. stellten sich König Leonidas, seine 300 Spartiaten (Vollbürger Spartas) und weitere (nach Grabinschrift) ca. 4 000 Peleponnesier an den Thermopylen der überwältigenden Übermacht von ca. 50 000 – 60 000 Persern entgegen. Die Schlucht war damals nur ca. 15 m breit, also eigentlich gut zu verteidigen. Trotzdem war es Leonidas und seinen Männern absolut bewusst, dass sie diesen Kampf nicht würden gewinnen können und hier wohl sterben würden. Die erhoffte Verstärkung traf nicht ein, denn gleichzeitig liefen die Spiele in Olympia, die es verboten, zu den Waffen zu greifen. Die Spartiaten hielten aus, keiner desertierte. Es ist schließlich wohl dem Verrat des Ephialtes zu verdanken, der den Persern von einem kleinen Gebirgspass erzählte, über den sie die Blockade umgehen und den Spartiaten in den Rücken fallen konnten. Wäre Ephialtes nicht gewesen, wer weiß, vielleicht hätten es die Spartiaten sogar geschafft, ihre Stellung bis zum Eintreffen der Verstärkung zu halten! Die Schlacht an den Thermopylen — eine der berühmtesten Schlachten der Weltgeschichte! Und selbst Jahrtausende später wurden die Spartiaten genannt, wenn es darum ging, heldenhaftes Verhalten von Soldaten hervorzuheben.
Egal, was man von Kriegen hält, sich vorzustellen, was in diesen Männern vorgegangen sein musste, die sich dieser Übermacht gegenüber sahen, erzeugt schon Gänsehaut und Respekt!
Vom ehemals so wichtigen Staat Sparta ist leider heute nicht mehr viel übrig, doch ein paar Ausgrabungen gibt es auch in Sparta noch. Dort ist auch eine Statue und das Grab des Leonidas. Deswegen wollten wir dort wenigstens kurz vorbei fahren. Leider durfte Max nicht mit in den Ausgrabungsbereich und im Auto konnte er auch nicht bleiben, denn in der Stadt hätte Susanne bei dem warmen Wetter nicht einmal die Fenster offen lassen können. Zumindest sind wir an der Statue und dem Grab des Leonidas vorbeigekommen.
Als nächster Punkt war dann eigentlich die Mani geplant. Wir wollten uns langsam von Süden (Cape Tainaron, wo man wunderschön zum Leuchtturm laufen und dabei dann auch gleich die „Tore des Hades“ bestaunen kann) nach oben arbeiten. Wir waren schon fast am Cape Tainaron, als Susanne bemerkte, dass meine Starterbatterie nur noch 12,4 V anzeigte. 10 km später waren es dann nur noch 12,2 V. Meine Starterbatterie verlor beim Fahren Spannung!
Was tun? Irgendetwas stimmte definitiv nicht mit mir und so konnten wir auch nicht weiterfahren! Die nächsten Fähren waren gebucht und ab Freitag wären dann alle Werkstätten wegen des orthodoxen Osterfestes bis einschließlich Dienstag geschlossen. Glücklicherweise durften wir am nächsten Tag spontan zur Peugeot-Werkstatt in der Nähe von Kalamata. Wir hatten wieder am Strand von Bouka übernachtet, fuhren morgens dort mit 12,4 V los (meine Aufbaubatterie hat eine Rückladung zur Starterbatterie, sonst wäre ich wahrscheinlich auch schon stehengeblieben) und kamen noch mit 11,9 V 10 km weiter bei der Werkstatt an! Die Werkstatt hat dann auch das defekte Bauteil nach etwas Suchen gefunden und konnte es austauschen (ein Regler, der wohl dafür zuständig ist, dass die Lichtmaschine überhaupt lädt, war defekt).
Ich muss sagen, die Hilfsbereitschaft der Griechen allgemein und dieser Werkstatt im Besonderen ist wirklich toll! Kostas, der Werkstattbesitzer, gab mir seine Handynummer und bat mich, ihn abends nochmal anzurufen und zu berichten, was die Batterie macht. Und er rief noch am Donnerstag und dann sogar am orthodoxen Karfreitag an und kontrollierte, damit ja nicht noch etwas anderes ist! Unvorstellbar in Deutschland! Da können wir uns alle definitiv noch eine Scheibe abschneiden!
Aber so dankbar wir auch alle dieser Werkstatt sind, von der Mani haben wir jetzt leider fast nichts gesehen, nur ein ganz klein wenig beim Vorbeifahren. Dieser Teil ist aber tatsächlich so schön, dass wir unbedingt nochmal auf die Mani möchten und sie etwas genauer anschauen!
Schweren Herzens haben wir also die Mani ausgelassen und sind dann direkt nach Gythio. Ja, ich weiß, das liegt auch auf der Mani, aber es ist halt nur eine Stadt davon und nicht die vielen wirklich schönen Dörfer und Strände, die die Mani sonst noch zu bieten hat!
Dummerweise kamen wir dort um ca. 16 Uhr an einem Mittwoch an. Mittwochs um 17 Uhr fährt von hier die wöchentliche Fähre nach Kreta ab, dementsprechend voll war es in dem Städtchen. Wir haben uns dann erst einmal ein wenig außerhalb hingestellt und darauf gewartet, dass wir das Tuten der Fährabfahrt hören, und sind erst dann in die Stadt gefahren. Man kann hier direkt am Anleger stehen, direkt im Herzen der Stadt, mit nettem Blick über den Hafen, nur darf man nachts nicht lärmempfindlich sein! Na, entdeckt ihr mich auf dem unteren Bild?


Gythio ist ein wirklich nettes kleines Städtchen, das dazu einlädt, durch seine Gassen zu schlendern. Wenn die Fähre den Hafen dann endlich verlassen hat, ist es auch recht ruhig und angenehm!
Max und Susanne haben aber zuerst einen Spaziergang zum Leuchtturm auf der kleinen Halbinsel bei Gythio gemacht, denn sie mussten sich jetzt erst einmal dringend etwas die Beine vertreten.

Danach ging es zu den Tavernen am Dorfplatz in Mitten des Kreisverkehrs. Susanne hatte gelesen, dass es hier das beste Gyros des Peleponnes geben solle, nur wusste sie nicht, welche der Tavernen denn tatsächlich gemeint war. Sie hat dann tatsächlich die richtige gefunden und sich dort einen Tisch gesucht, aber so wie das Glück es mit uns die letzten Tage meinte, war das Gyros natürlich ausverkauft. Alternativ gab es dann Souvlaki, was auch wirklich richtig lecker war und zum Nachtisch ein Eis von der Eisdiele nur ein paar Meter weiter.

