Schaut man auf die Karte, findet man ganz im Osten Kretas das Wort „Βάι“ (Vai), das griechische Wort für Palme. Und tatsächlich: Südseefeeling auf Kreta! Türkisblaues Wasser und ein Palmenwäldchen, man denkt, es hätte einen plötzlich auf eine andere Insel verschlagen!
Susanne war sich nicht sicher, ob sie den Strand nun als sehr groben Sand oder als sehr feinen Kies bezeichnen sollte, aber er ist angenehm sowohl zum Laufen als auch zum Liegen und definitiv sandfarben.

Leider kann man am Strand nicht übernachten, der (kostenpflichtige) Parkplatz darf nachts nicht benutzt werden und auch die Zufahrtswege sind seitlich abgesperrt — anscheinend kontrolliert die Polizei auch in der danebenliegenden Bucht! Also sind wir sehr früh gestartet, damit wir dort noch ankommen würden a) bevor der Strand überlaufen war und vor allem auch b) vor dem gemeldeten schlechten Wetter.
Man kann zu einem netten Aussichtspunkt oben auf dem Hügel über Treppen hinaufsteigen und von dort aus auch in die danebenliegende Bucht wandern. Dort gibt es zwar keine Palmen, dafür aber auch viel weniger Besucher und sie ist definitiv auch sehr schön.

Unten am Strand ist eine Taverne/Bar, die aber erst um 12 Uhr öffnet, und ein kleines Selbstbedienungsbistro mit Automaten.
Ein Teil des Palmenwäldchens darf nicht betreten werden, aber es gibt noch genügend Palmen, in deren Schatten man sich problemlos legen kann.
Einer Legende nach wuchsen die Palmen aus Steinen, die sarazenische Piraten ins Meer geworfen hatten.
Der Palmenhain mit seinen kretischen Dattelpalmen ist mit ca. 5000 Bäumen der größte Palmenhain Europas. Er ist ca. 2000 Jahre alt.
Und nachdem es vor 2000 Jahren noch keine sarazenischen Piraten gab, änderte sich die Legende dann irgendwann in Phönizier statt Sarazenen, denn diese regierten damals das Mittelmeer.