Es wurde immer wärmer und wir sind nach dem Mittagessen zum Laufen in die Lasithi-Hochebene gefahren in der Hoffnung, dass es dort oben etwas kühler ist. Das war leider ein Trugschuss, denn es war dort noch wärmer, und so kamen Max und Susanne auch schon relativ schnell wieder zu mir zurück, obwohl die Gegend wirklich sehr schön ist.
Dort liegt auch die Zeus-Höhle, in der immer angenehme 15° C herrschen, aber leider darf da Max nicht hinein. In der Zeus-Höhle, auch Höhle von Psychro oder Diktäische Höhle oder Grotte genannt, soll der griechische Göttervater geboren und von der Nymphe Amaltheia und den Kureten (neunköpfige Dämonen, die Zeus vor seinem Vater Kronos schützten) versorgt worden sein. Man kann über Treppen in die Grotte hinabsteigen. In der Höhle sind zahllose Stalaktiten und Stalagmiten und am Grund der Grotte befindet sich ein kleiner künstlicher See.
Anschließend fuhren wir weiter nach Sitia, denn Susanne suchte dringend einen größeren Supermarkt, um die Vorräte wieder aufzufüllen. Und da wir ja dann schon einmal hier waren, sind wir danach auch in die Stadt gefahren.
Es gibt einen netten Parkplatz direkt auf dem Anlegesteg der Fischerboote. Aber solltet ihr größer sein als ich, bitte aufpassen, denn man darf nur bis maximal 6 Meter Länge in die Stadt selbst fahren! Jedenfalls standen wir jetzt auf dem Steg und fanden es hier dann tatsächlich so nett, dass wir beschlossen, die Nacht auch hier zu verbringen. Susanne hatte einen der Fischer gefragt und der meinte, das sei überhaupt kein Problem. Am nächsten Morgen kam er sogar und fragte, ob wir irgendetwas wie z. B. Wasser benötigen würden. Wirklich nett! Wenn ihr ganz genau hinschaut, könnt ihr mich auf dem Bild hier unten sogar sehen.

Für lärmempfindliche Schläfer ist der Stellplatz allerdings nicht geeignet, denn die Tavernen mit ihren Besuchern und ihrer Musik sind in absoluter Nähe und bis spät in die Nacht kommen und gehen auch immer wieder Menschen mit ihren Autos und Motorrädern. Glücklicherweise stören sich aber weder Susanne noch Max an solchen Sachen und so war der Schlaf – zumindest in dieser Hinsicht – gesichert. Allerdings habe ich mich abends noch etwas umgeparkt und statt meiner Seite die Nase in den Wind gestellt, denn der wurde so stark, dass meine beiden fast seekrank wurden.

Sitia ist eine wirklich nette Kleinstadt mit vielen Treppen, kleinen Gassen und einer kleinen Fußgängerzone mit verschiedenen Läden. Unten am Ufer spielt sich abends das Leben in vielen Tavernen und Bars ab. Und von oben blickt eine kleine Festung auf die Stadt hinab. Von dort hat man auch einen wunderschönen Blick auf Stadt und Hafen.
