Sveti Stefan, eine winzige Insel von nur 1,46 Hektar, ist lediglich durch einen schmalen Damm mit dem Festland verbunden. Gerade das Panorama der Insel, aufgenommen von oben, ist weltweit bekannt, also musste da Susanne einfach auch hin und das, obwohl man die Insel nicht einmal betreten darf!
Igor hatte Susanne erzählt, der Parkplatz unten vor der Insel koste etwa 16 oder 18 Euro pro Stunde. In der Nähe der Post von Pržno, dem Örtchen vor Sveti Stefan, gebe es aber kostenlose Parkplätze und von dort aus könne man schön am Strand entlang hinüber laufen. Es sind nur knapp 2 km, Max brauchte eh einen Spaziergang und so sind wir nach Pržno gefahren.
Es hat auch alles gut geklappt, Parkplätze gab in Hülle und Fülle (morgens um 7 Uhr außerhalb der Saison wahrscheinlich auch kein Wunder) und Max und Susanne sind losmarschiert. Sie haben wohl irgendwo am Strand eine falsche Abzweigung genommen und sind dann weiter oberhalb durch einen Park gelaufen, aber das ging wohl auch sehr gut. Nur die schönen Ausblicke haben sie verpasst.
Was auch ein wenig schade war: Mich hat das Navi dann nicht wieder direkt auf die Hauptstraße geführt, sondern erst nach dem Panoramaparkplatz von Sveti Stefan beim Hotel Adrovic. Da gibt es zwar auch sehr viele Parkplätze und man hat von der Terrasse aus einen wunderschönen Blick, aber hier waren tatsächlich alle Parkplätze belegt und wir mussten leider auch auf das berühmte Panorama verzichten.
Um die Gründung Sveti Stefans gibt es eine nette Geschichte: Als im 15. Jahrhundert die Osmanen die komplette Adriaküste erobern wollten, landeten sie auch an einem Strand bei Budva. Ihr eigentliches Ziel war aber Kotor. Die Einheimischen erfuhren davon und eilten ihren Nachbarn zu Hilfe. Sie gewannen nicht nur gegen die Osmanen, sondern eroberten auch deren Schiffe und machten reiche Beute. Mit dem Gold erbauten sie auf einer kleinen Insel eine Festung, in der auch jeweils ein Haus für jeden der 12 Stämme war. Natürlich durfte auch eine Kirche nicht fehlen und diese wurde dem heiligen Stefan geweiht: Sveti Stefan.
Über die Jahrhunderte entwickelte sich die Festungsstadt zu einem Fischerdorf. Doch nach dem 2. Weltkrieg zogen immer mehr Menschen fort. 1954 lebten auf der Insel nur noch 20 Personen. Die jugoslawische Regierung ließ diese Menschen zwangsumsiedeln und baute die komplette Insel zu einem Luxusresort um, das bald bei den Reichen und Schönen beliebt war. 2007 wurde die Insel dann von der Aman Group für 30 Jahre vom Staat Montenegro geleast und komplett neu renoviert. Wiedereröffnung war im Jahr 2010, doch eine Übernachtung hier konnte sich auch jetzt nicht jeder leisten, denn wir sprechen hier von 800 und mehr Euro pro Nacht. Immerhin war es noch möglich, die Insel im Rahmen einer Tour zu besuchen oder im dortigen Restaurant zu essen und so auf die Insel zu gelangen, doch seit 2020 ist die Anlage (und damit auch die komplette Insel) aus rechtlichen Gründen komplett geschlossen.
