Heute habe ich wieder einen besonders schönen Übernachtungsplatz! Direkt am Hafen mit Blick auf die Boote, einfach traumhaft! Allerdings stehe ich hier nicht alleine, sondern mit vielen anderen WoMos. Das kommt davon, wenn so ein Stellplatz in einer App steht.

Und obwohl es nur ein Parkplatz ist, mussten doch wieder ein paar Leute (natürlich Deutsche!) ihre Klappstühle herausholen und sich genau vors WoMo setzen. In Griechenland ist Freistehen ja eigentlich nicht erlaubt, auch wenn kaum jemand etwas dagegen sagt, aber wenn wir uns nicht zusammenreißen und uns das Campingverhalten verkneifen – besonders dann, wenn so viele von uns auf einem Haufen sind –, wird sich das leider bald ändern! Mir ist jetzt nur unklar, ob sich das wirklich noch nicht überall herumgesprochen hat, oder ob es manchen Leuten ganz einfach egal ist.
Wir sind hier in Pylos zuerst zum Schloss hochgefahren. Nicht weil Susanne da nicht hochlaufen wollte, denn das sind nur wenige Meter, sondern weil uns jemand erzählt hatte, dass es dort oben Parkplätze im Schatten gebe und Susanne sich nicht sicher war, ob Max mit ins Schloss darf. Falls nicht, hätte er im Schatten mit mir warten können, auf dem großen Parkplatz am Hafen in der Sonne wäre das aber nicht gegangen. Tatsächlich haben wir oben einen Parkplatz unter Bäumen gefunden, hätten ihn aber gar nicht gebraucht, denn Max durfte mit ins Schloss. Susanne musste lediglich den Impfpass und die Abfalltüten zeigen und Max musste an die Leine und einen Maulkorb tragen, weil er über 10 kg wiegt.
Fort Niokastro oder auch Neo Navarino ist eine der am besten erhaltenen Burgen Griechenlands. Gebaut wurde sie 1573 von den Ottomanen, um eine der wichtigsten Seehandelsrouten zwischen Ost und West zu sichern. Angelegt ist sie als großes Pentagon, leider lässt sich dies aber nur aus der Luft komplett fotografieren. Durch die vorgelagerte, langgestreckte Insel Sphaktiria ist die Bucht von Navarino zusätzlich geschützt.





Pylos liegt im Süden der Bucht von Navarino und hat den größten natürlichen Hafen des Peleponnes. Am 20. Oktober 1827 fand hier die Schlacht von Navarino statt, die letzte Seeschlacht, die ausschließlich mit Segelschiffen ausgetragen wurde. Die Schlacht dauerte nur vier Stunden, aber es wurde erbittert gekämpft. Die alliierten Seekräfte Großbritanniens, Frankreichs und Russlands zerstörten 55 der 82 Schiffe der osmanischen Seeflotte und verhinderten dadurch, dass Ibrahim den Peleponnes weiter plündern konnte. Die Schlacht war übrigens auch ausschlaggebend dafür, dass Griechenland nach jahrelangem Aufstand seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erlangte.
Die Kleinstadt Pylos hat sich ihren Charme erhalten, wozu sicherlich die vielen Fischer-, Segelboote und Jachten im Hafen beitragen. Treffpunkt der Bevölkerung und Touristen ist die Platia, der zentrale Platz des Städtchens mit seinen Cafés und Tavernen, von der alle Straßen übrigens nach oben führen.




