Melsungen

„Es lebte einmal eine alte Königin, der war ihr Gemahl schon lange Jahre gestorben, und sie hatte eine schöne Tochter. Wie die erwuchs, wurde sie weit über Feld an einen Königssohn versprochen. Als nun die Zeit kam, wo sie vermählt werden sollte und nun das Kind in das fremde Reich abreisen mußte, packte ihr die Alte gar viel köstliches Gerät und Geschmeide ein, Gold und Silber, Becher und Kleinode, kurz alles, was nur zu einem königlichen Brautschatz gehörte, denn sie hatte ihr Kind von Herzen lieb. Auch gab sie ihr eine Kammerjungfer bei, welche mitreiten und die Braut in die Hände des Bräutigams überliefern sollte. Und jede bekam ein Pferd zur Reise, aber das Pferd der Königstochter hieß Falada und konnte sprechen (…)“ *

Na, wer hat es erkannt, das Märchen mit dem sprechenden Pferd Falada? Und was hat das überhaupt mit Melsungen zu tun?

Melsungen ist eine kleine, wunderschöne Fachwerkstadt in der Nähe von Kassel. Sie liegt an der Fulda und hat ein Schloss. Wenn man so durch die Straßen Melsungens schlendert, ist man schon versucht, das Stadttor mit dem daran hängenden Pferdekopf zu suchen. „O du Falada, da du hangest (…)“*

Das Stadttor mit Falada wird man dort allerdings nicht finden. Aber für alle, die das Märchen bisher nicht erkannt haben, hat Melsungen einen Tipp in Form einer Statuengruppe hinterlassen.

Das Märchen von der Gänsemagd basiert, wie viele der Märchen der Gebrüder Grimm, auf Erzählungen der Wirtshaustochter und Bäuerin Dorothea Viehmann aus Niederzwehren (heute Stadtteil von Kassel). Da liegt doch die Vermutung nahe, dass sie bei der Erzählung der Gänsemagd das relativ nahe gelegene Melsungen im Kopf hatte.

Der Stellplatz von Melsungen ist direkt an der Fulda neben einer Brücke gelegen. Man steht hier wirklich schön, darf nur – wegen der Nähe zur Straße – nicht allzu lärmempfindlich sein. Vom Stellplatz aus kommt man in fünf Minuten zum Melsunger Schloss oder in die Innenstadt.

Hier erwartet einen dann ein wunderschön erhaltenes Fachwerkstädtchen, das zum Flanieren und Schauen einlädt und an jeder Ecke andere schöne Gebäude bereithält.

Sehenswert ist auch die Bartenwetzerbrücke, die über die Fulda direkt ins Zentrum führt. Eine Barte ist eine Art breites Beil, das im Mittelalter unter anderem für Holzarbeiten genutzt wurde. Viele der Einwohner Melsungens waren damals Holzfäller und schärften auf der Bartenwetzerbrücke ihre Werkzeuge am Sandstein des Geländers. Die Spuren hiervon sind immer noch zu sehen.

Der Bartenwetzer ist heute ein Symbol Melsungens und an vielen Stellen vertreten. So gibt es z.B. zwei Statuen auf besagter Brücke und auf dem Rathausturm erscheint er um 12 und um 18 Uhr.

*Zitat aus dem Märchen „Die Gänsemagd“ der Gebrüder Grimm.
Siehe auch https://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/die_gansemagd

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

Suchen
Suche
Folgen Sie mir

Bleib auf dem Laufenden!

Du willst von meinen neuen Abenteuern so schnell wie möglich hören? Melde Dich an und bekomme ein Mal pro Woche einen Newsletter mit den neuesten Blogposts.

Ich sende keinen Spam! Erfahre mehr in meiner Datenschutzerklärung.

On Key

Related Posts

Pilion

Auch auf dem Pilion trifft man auf Touristen, trotzdem ist das Gebiet noch immer eine Art Geheimtipp. Grün ist er,

Mehr lesen »
Nach oben scrollen
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner