Greifensteine

Susanne hatte Termine im Erzgebirge und so verbrachten wir dort auch das Wochenende auf einem Campingplatz.

Samstags ist sie zusammen mit Max vom Platz aus zu den Greifensteinen gelaufen. Ich wollte ja mit, habe ihr sogar erzählt, dass es direkt dort einen schönen großen Parkplatz für mich gäbe, aber nichts zu machen! Sie meinte, für die zwei Kilometer würde es sich einfach nicht lohnen, den Motor zu starten und Max und sie bräuchten sowieso Bewegung. Um meine Bewegungsnöte macht sie sich natürlich keine Sorgen!

Aber naja, ich hatte immerhin einen schönen Platz mit Blick direkt auf einen Stausee und habe in dieser Zeit die Menschen beobachtet und das Wetter genossen …

Aber erzählen musste Susanne dann doch, als sie endlich zurück war:

Die Greifensteine sind sieben recht bizarre Felsbrocken, die ungefähr 30 m aus der Erde ragen. Vor 200 Jahren waren es wohl noch 13 solcher Felsen, aber da sie aus Granit bestehen und dieser für vieles sehr wichtig war, wurden sechs von ihnen schon abgetragen, bevor das Gebiet geschützt werden konnte.

Entstanden sind die Greifensteine durch Verwitterung. Granit ist verwitterungsbeständig, wobei die ihn umgebenen Gesteine mit der Zeit erodieren und die härteren Granitsteine nach und nach freigelegt werden. Durch weitere chemische und thermische Verwitterung, die die Kanten der Granitplatten abschliffen, entstand das für die Greifensteine typische Aussehen – ähnlich wie Kissen aus Stein, die einfach übereinander geschichtet wurden.

Einen der Steine kann man über 162 Stein- und Gitterstufen besteigen und aus ca 731 m Höhe einen wunderschönen Rundumblick von Augustusburg bis hinüber nach Tschechien genießen. Der Aufstieg kostet momentan 1€ pro Person, ist gut zu bewältigen und vor allem die Mühe auch wert!

Ein paar der Steine bilden gemeinsam mit dem ehemaligen Steinbruch ein fast perfektes Naturtheater mit 1200 Sitzplätzen, das regelmäßig bespielt wird. Es ist aber auch Schauplatz für Open-Air-Konzerte und andere Veranstaltungen.

Wem das noch nicht genug ist, kann sich im 13 m hohen Kletterwald vergnügen. Das wollte Susanne aber wohl nicht. Sie behauptet ja, dass sie Max nicht einfach unten am Boden alleine lassen wollte, aber ich glaube, das war lediglich eine Ausrede, weil sie in Wirklichkeit Höhenangst hatte!

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