Glaubt man der griechischen Mythologie, dann verdankt das Städtchen Budva ihre Entstehung mehr oder weniger der Entführung der Europa durch Zeus.
König Agenor, der Vater Europas, war tieftraurig über den Verlust seiner Tochter und sandte seine Söhne aus, sie zu finden. Sie sollten auf keinen Fall ohne Europa zurückkommen. Nach vielen Reisen entschied sich einer der Söhne, Kadmos, das Orakel von Delphi zu befragen und dieses riet ihm, dort, wo eine Kuh ihn hinführen würde, eine Stadt zu gründen. Die Kuh führte ihn nach Illyrien (heute Gebiet Dalmatiens und Albaniens) und brach dann hier zusammen. Nach dem altgriechischen Wort für Kuh, „bous“, nannte er die Stadt Butoe, das heutige Budva.
In einer Nekropole kurz vor der antiken Stadt entdeckte man Funde vom 4. Jh. vor Christus bis in die byzantinische Zeit. Diese sind in einem kleinen Museum im Herzen von Budva ausgestellt.

Die Altstadt von Budva ist klein, komplett von einer Stadtmauer umgeben und von kleinen Gassen durchzogen. In der Hauptreisezeit werden sich die Touristen hier sicherlich gegenseitig auf die Füße treten, aber jetzt, im März, ist sie einfach nur nett und charmant!
Es gibt einige Tore in der Mauer, das kleinste ist aber wahrscheinlich das Seetor, das direkt zum Stadtstrand führt. Selbst Susanne mit ihren ca. 1,60 m musste sich bücken, um darunter durchlaufen zu können! Sie hat dann Max als Model vor dem Tor platziert, damit sie mir einen Größenvergleich zeigen konnte. Ach so: und stört euch nicht an Max‘ Maulkorb! Zum einen mag er einfach keine anderen Hunde – und bei den doch sehr geringen Abständen in Städten ist Susanne lieber vorsichtig – zum anderen war er wohl in seinem früheren Leben ein Staubsauger und der Maulkorb verhindert, dass er irgendetwas frisst, was ihm vielleicht nicht bekommt.
Hauptsymbol von Budva ist die Bronzestatue einer tanzenden Ballerina des Bildhauers Gradimir Aleksić. Sie steht auf einem Stein am schönen Strand Mogren. Wenn man genauer hinschaut, fällt auf, dass der Ballerina ein wichtiges Attribut fehlt: das Tutu. Außerdem trägt sie keine Spitzenschuhe, sondern ist barfuß. Inspirieren ließ sich der Bildhauer von einer alten Legende: Eine Ballerina und ein Seemann aus Budva waren verliebt. Der junge Mann musste zurück auf See und die Ballerina kam jeden Tag an den Strand und beobachtete die Wellen in der Hoffnung, dass diese ihr ihren Geliebten zurückbringen würden. Doch leider kehrte der Seemann nie zurück und seine junge Braut starb an gebrochenem Herzen.
Max und Susanne sind nach ihrem Abstecher zum Strand zurück in die Altstadt gelaufen und wollten die Zitadelle besichtigen. Leider war diese verschlossen und so konnten sie sie nur von außen betrachten. Stattdessen haben sie in einem der schnuckeligen Cafés Pause gemacht und ein wenig die Menschen beobachtet. Anscheinend ließen es sich die beiden wirklich gut gehen!





Für mich wäre das Parken in der Stadt schwierig geworden, aber der Stellplatzbetreiber war so freundlich und hat Max und Susanne mit seinem Auto in die Stadt gefahren und später auch wieder zurückgebracht. Andere Mitcamper sind mit ihren E-Bikes nach unten in die Stadt gefahren, wobei man aber nicht den direkten Weg zur Straße durch den Tunnel nehmen sollte – da wird es mit Fahrrädern sehr eng –, sondern lieber den Weg über den Berg. Mit dem E-Bike ist das ja kein Problem.
Auf dem Heimweg hat der Stellplatzbesitzer noch kurz an der Festungsruine Mogren Halt gemacht. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf Budva und die Bucht auf der anderen Seite des Berges.


