Ihr wundert Euch wahrscheinlich, dass das Titelbild nicht die so oft fotografierte Insel mit der Kirche im See von Bled zeigt, oder? Das liegt daran, dass ich bisher noch keine Stadt bereist habe, die so camperunfreundlich ist wie Bled!
Eigentlich hatte sich Susanne sehr auf Bled gefreut. Wir wollten dort übernachten und abends und am nächsten Morgen zur goldenen Stunde Fotos machen. Angekommen in Bled fuhren wir also zur Südseite des Sees, denn von dort aus hat man zu diesen Tageszeiten den schönsten Blick. Es gibt hier zwar einen Campingplatz, der hat aber leider außerhalb der Saison geschlossen. Und an jeder einzelnen Parkmöglichkeit stehen Schilder, dass hier Camper verboten sind! Also sind wir wieder die Straße an der Ostseite des Sees hochgefahren. Hier gibt es eine Baustelle, die für Fußgänger nicht passierbar ist. Ein „einfach-mal-um-den-See-laufen“ ist also so nicht möglich.
Aber naja, Susanne gibt ja nicht so schnell auf, deshalb haben wir in Bled einen Parkplatz gesucht, auf dem ich wenigstens ein paar Stunden stehen darf. Und tatsächlichen haben wir einen gefunden, der eine Maximalhöhe von 3,8 m zulässt (und ich habe ja nur 3 m Höhe!). Aber dann kam plötzlich ein Mann und erzählte uns, der Parkplatz sei nur für „kleine Autos“. Wir durften also nicht bleiben, obwohl ich lässig auf einen der Parkplätze gepasst hätte und der Parkplatz fast leer war. Das kann ich gut beurteilen, denn ich musste direkt auf dem Parkplatz wenden, damit ich wieder auf die Straße kam.
Wirklich überall stehen diese Verbotsschilder für Wohnmobile, sei es bei Parkplätzen oder an Durchfahrten. Ich kam mir schon vor wie ein Aussätziger! Ja, ich weiß, dass viele Touristen nach Bled kommen und Wohnmobile viel Platz brauchen, was dann ein Problem sein könnte. Aber wenn der einzig gut gelegene Campingplatz (wie auch andere Plätze in der Umgebung) außerhalb der Saison geschlossen ist, könnte man doch wenigstens in dieser Zeit Camper auf die Parkplätze lassen – zumindest für ein paar Stunden –, zumal diese außerhalb der Saison wirklich nicht stark besucht sind!
Als nächstes ging es deshalb auf den offiziellen Stellplatz von Bled: wirklich hässlich gelegen zwischen Einkaufsmärkten und Firmen, 20 Minuten zu Fuß vom See entfernt (wobei man dann ja immer noch nicht an der gewünschten Seeseite ist, sondern gegenüber) und 20 Euro die Nacht. Nein, danke! Das war uns das Geld definitiv nicht wert!
Wir sind deshalb wieder umgedreht und Richtung Schloss gefahren. PKW dürfen direkt hochfahren, Camper nicht. Für uns gibt es immerhin am Fuß des Hügels einen Parkplatz (8-22 Uhr) – für 3 Euro die Stunde! Susanne wollte aber unbedingt den See wenigstens von oben fotografieren und Max brauchte Bewegung, also hat sie die Zähne zusammengebissen, das Geld bezahlt und die beiden sind los marschiert. Vom Schloss aus geht wohl auch ein Weg Richtung Süden ab, deshalb hatte ich mich mal auf 3 bis 4 Stunden Ruhe eingestellt.
Was war ich überrascht, als die zwei dann eine gute halbe Stunde später wieder da waren! Was war denn passiert? Susanne und Max waren wohl schon fast oben am Schloss angekommen, als plötzlich vier Schüsse direkt hintereinander abgefeuert wurden. Es war richtig laut. Max bekam Panik und weigerte sich strikt, noch eine Pfote in Richtung der Schüsse zu bewegen. Eigentlich wollte er nur noch um sein Leben rennen und Susanne hatte richtig zu tun, ihn wenigstens wieder zurück zu mir zu bekommen.
Und dann fing es auch noch an zu schütten. Jetzt hatte selbst Susanne die Nase voll und entschied, dass wir Bled vergessen und weiterfahren sollten – irgendwo anders würden wir schon ein Stellplatz finden.
Als Tipp für euch, wenn ihr vielleicht irgendwann mit Camper nach Bled möchtet: Fahrt in der Saison, stellt euch auf viele Menschen ein und reserviert auf dem Campingplatz am See, auch wenn dieser teuer ist, denn ohne Reservierung bekommt man höchstwahrscheinlich keinen Platz mehr. Ihr könnt euer Gefährt dann wenigstens irgendwo abstellen und habt fast vom Campingplatz aus die schönste Aussicht auf die kleine Insel mit der Kirche und dem Schloss auf der anderen Seeseite. Die Baustelle am See könnt ihr umgehen, indem ihr über die umliegenden Hügel um den See herum lauft. Dadurch könnt ihr gleichzeitig noch ein paar wirklich schöne Eindrücke gewinnen.
Der See mit der Insel ist wirklich hübsch und sehenswert – ich konnte das ja bei meiner Parkplatzsuche immer wieder feststellen!
Wir sind dann jedenfalls weitergefahren und am Stellplatz von Novo Mesto gelandet. Ich stand eben mit nettem Blick auf die Stadt, unter uns ein Fluss, an dem Susanne und Max entlang gelaufen sind, und die Stadt in Laufweite. Direkt nebenan ist ein Stadion. Wenn hier Spiele stattfinden, könnte es also etwas lauter werden. Wir hatten aber eine absolut ruhige Nacht und Susanne hat mit der App 11,50 Euro gezahlt. Zur Durchreise ist der Stellplatz von Novo Mesto also definitiv empfehlenswert!