Bergpark Wilhelmshöhe

Susanne hatte geschäftlich in Kassel zu tun und was macht man dann so in der Mittagspause? Natürlich den Herkules besuchen! Wir sind also auf den Besucherparkplatz des Bergparks Wilhelmshöhe gefahren und Max und Susanne haben sich auf den Weg gemacht, während ich mich ausruhen konnte.

Der Bergpark Wilhelmshöhe ist UNESCO-Weltkulturerbe und mit 2,4 km² der größte Bergpark Europas.

Landgraf Karl von Hessen-Kassel, ein ganz absolutistischer Herrscher, wollte nicht nur jeden beeindrucken, sondern auch die Verbindung zwischen Gott und Herrscher ausdrücken. Steht man auf der Aussichtsplattform, dem Unterbau des Helden Herkules, der nach seinen Heldentaten in den Olymp aufgenommen wurde, so fällt der Blick unweigerlich über die Wasserkaskaden und die „Lichtung“ zwischen den Bäumen im Park hin zum Schloss fast am anderen Ende des Parks. Steht man unten am Schloss, spürt man buchstäblich die Verbindung zu Herkules oben am Berg.

Die am Riesenkopfbecken zu Füßen des Herkules beginnenden 210 m langen und 12 m breiten Wasserkaskaden enden im Neptunbecken. Doch das sind nicht die einzigen Wasserspiele im Bergpark. In den späteren Jahren des 18. Jahrhunderts kamen weitere hinzu wie der Steinhöfer Wasserfall, das Aquädukt mit künstlichem Wasserfall, die 52 m hohe Fontäne im Fontänenteich und der Wasserfall an der Teufelsbrücke, der in den 10 m tiefergelegenen „Höllenteich“ stürzt.

Im Park findet man außerdem Grotten, Tempel, die Löwenburg und natürlich Schloss Wilhelmshöhe.

Bis heute funktionieren die Wasserspiele noch immer eigenständig dank physikalischer Gesetze. Selbst die riesige Fontäne entsteht ausschließlich mittels Wasserdrucks. Natürlich muss das Wasser auch irgendwann wieder den Berg hinauf kommen. Dies war zur Zeit des Baus ein fast unmögliches Unterfangen.

Aber der ehrgeizige Landgraf wollte seinen Plan unbedingt durchsetzen und holte hierfür zunächst den französischen Ingenieur Denis Papin nach Kassel, der aufgrund der Protestantenverfolgungen Ende des 17. Jahrhunderts sein Heimatland verlassen hatte. Papin entwickelte eine Maschine, die die Wassermengen wieder auf den Berg transportieren sollte. Doch da trat schon das nächste Problem auf: die Rohre hielten dem hierfür nötigen Druck nicht stand und so mussten neue Rohre gegossen werden. Papins Maschine kam letztendlich jedoch nie in Kassel zum Einsatz. Einzig die damaligen Rohre sind zum Teil noch heute in Verwendung.

Im Winter, als wir in Kassel waren, ist leider das Wasser abgestellt. Die Mittagspause reichte zwar für einen kurzen Besuch im oberen Teil des Parks, aber bei Weitem nicht dazu, nach unten zum Schloss zu laufen, geschweige denn den kompletten Park in Ruhe zu besichtigen. Susanne hat mir aber versprochen, den Bergpark Wilhelmshöhe nochmal irgendwann an einem Mittwoch, Sonn- oder Feiertag zwischen dem 1. Mai und dem 3. Oktober zu besuchen, denn an diesen Tagen laufen die Wasserspiele immer. Und wenn ich ganz viel Glück habe, fahren wir an einem der Tage, an dem die Wasserspiele sogar beleuchtet werden.

Ich selbst darf zwar nur auf den Parkplatz und nicht in den Park (ganz ehrlich – ich hätte wahrscheinlich auch ein wenig Probleme mit den ganzen Treppen dort!), aber Susanne macht bestimmt wieder Bilder und zeigt sie mir. Ich freue mich schon darauf!

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