Anglokastro und Kaiserthron

Heute stand für Max und Susanne klettern auf dem Programm, für mich ein paar enge Durchfahrten. Wir kamen ja von Norden her und da hieß es erst einmal auf schmalen, kurvenreichen Straßen über die Berge.

Es war auch einer der Tage, an dem ein Kreuzfahrtschiff hier in Korfu angelegt hat und so hatten sogar ein paar Tavernen geöffnet, die, an denen auch die Busse der Schiffe halt machten. Und eines kann ich Euch sagen: ich habe die größte Hochachtung vor den Busfahrern hier! Ein paar Stellen sind sogar für mich schwierig, weil extrem eng und trotzdem fahren dort zum Teil noch Busse durch! Einmal kam mir sogar in einem der Dörfer – natürlich in den engsten Kurven – so ein Bus entgegen und dann durfte ich drei Kurven zurücksetzen bis wir schließlich einen Platz hatten, an dem wir aneinander vorbeikamen.

Das letzte Stück zum Anglokastro fahren die Busse aber nicht. Sie kämen auch gar nicht durch das letzte Dorf hindurch! Für mich war es eng, aber machbar! Kurz unter dem Anglokastro ist dann ein Parkplatz auf dem ich auf Susanne und Max gewartet habe. Vielleicht könnt Ihr mich auf dem Bild sehen?

Für die Beiden ging es dann über viele Stufen den Berg weiter nach oben. Teilweise musste Susanne Max helfen und oben, in der Festungsruine selbst, war es dann für Max nicht mehr machbar. Aber glücklicherweise waren ein paar andere Besucher dort, die für ein paar Minuten auf Max aufgepasst haben, damit sich Susanne dort in Ruhe umschauen und den Ausblick genießen konnte, der wirklich wunderschön ist!

Anglokastro, die „Engelsburg“ auf einem 305 Meter steil zum Meer abfallenden Felsen und konnte hierdurch gut verteidigt werden. Im Notfall hatten in seinem Innern ca. 4000 Menschen Platz, die gesamte Bevölkerung der Region. Gebaut wurde es wahrscheinlich im 13. Jahrhundert. Heute sind leider – bis auf die Höhlenkirche Agia Kiriaki, die aus dem 18. Jahrhundert stammt – nur noch die Ruinen der Burg erhalten.

Bei Ausgrabungen 1999 fand man Belege, dass hier an dieser Stelle bereits im 5. – 7. Jahrhundert nach Chr. eine Befestigungsanlage gestanden haben musste – die westlichste Verteidigungsanlage des byzantinischen Reiches.

Anglokasto wurde oft belagert, aber konnte nur einmal eingenommen werden: 1386 durch die Venezianer nach einer sechsmonatigen Belagerung.

Schon allein der Ausblick von der Burg macht den Aufstieg wieder wett, allerdings ist er definitiv nicht für Menschen geeignet, die Probleme mit (teilweise steilen) Treppen aus Natursteinen haben.

Und, weil Susanne dann meinte, wir wären jetzt eh schon mal hier und ich hätte meine Wendigkeit wohl doch noch nicht genügend zu Beweis gestellt, ging es weiter zum Kaiserthron. Die Straßen dort hin waren (für Korfu-Verhältnisse) relativ gut fahrbar, nur das letzte Stück durch Pelekas hatte wieder so ein paar enge Ecken.

Ich konnte bis fast oben hin fahren und eigentlich hatten wir auch gehofft, dass wir vielleicht auf dem Parkplatz des Restaurants dort oben übernachten könnten, aber dieses hatte – wie so vieles im Moment hier in Korfu – noch geschlossen.

Max und Susanne sind dann die paar Meter zum Kaiserthron gelaufen, von dem man einen wunderschönen (fast) 360° Rundumblick hat. Bei schönem Wetter kann man hier bis auf die albanische Küste schauen. In der anderen Richtung steht das oben genannte Restaurant dem Blick im Weg, aber man kann – wenn es geöffnet ist – wohl von seiner Terrasse aus einen tollen Sonnenuntergang genießen. Den Sonnenuntergang haben wir hier nicht gesehen (wir mussten weiter und einen Stellplatz für die Nacht suchen), aber der Blick von der Terrasse ist wirklich sehr schön!

Der deutsche Kaiser Wilhelm II verbrachte seine Sommer gerne auf Korfu und nutze den Ort als Sternwarte, daher der Name.

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