Alt Korinth

Ein paar Kilometer südlich der Stadt Korinth liegt die Kleinstadt Archaia Korinthos und in ihr die Ausgrabungsstätte Alt Korinth. Schon im 10. Jhd. v. Chr. von den Dorern gegründet, wuchs Alt Korinth (besonders wegen seiner Lage) schnell zur Metropole heran, einem wichtigen Punkt für Handel und Gewerbe.

Korinth hatte zwei Häfen, einen am Golf von Korinth, den anderen am Saronischen Golf. Dazwischen errichteten sie einen Diolkos, einen gepflasterten Schleifweg, und so konnten sich Schiffe den langen und gefährlichen Weg um die Peleponnes herum ersparen. Eine enorme Erleichterung besonders für den Handel mit Vorderasien!

Nach dem Aufstieg Roms stellten sich die Korinther gegen die Weltmacht. Die Rache ließ nicht lange auf sich warten und so wurde 146 v. Chr. das alte Korinth von den Römern dem Erdboden gleichgemacht. Plünderungen und Erdbeben taten ihr Übriges. Heute ist von der einst so großartigen Stadt kaum mehr etwas zu sehen.

Julius Cäsar entschied, die Stadt unter römischer Herrschaft neu aufzubauen, doch das Attentat, das sein Leben forderte, verhinderte dies zunächst. Sein Nachfolger Octavian nahm den Plan jedoch auf und Korinth gewann als Hauptstadt der römischen Provinz Achaea schnell wieder an Bedeutung.

Die Stadtmauern Alt Korinths zogen sich von der Festung auf dem Berg Acrokorinth bis zum Lechaion-Hafen am Golf von Korinth, sodass die Stadt recht gut gesichert war. Die Lechaion-Straße mit ihren Läden auf beiden Seiten zog sich vom Hafen bis zum Stadtzentrum. Korinth war wieder Handelszentrum und Reste der vielen Läden sind heute noch sichtbar.

Auf einer kleinen Anhöhe stand ein Apollo-Tempel und inmitten der Stadt gab es das Bema, eine Rednertribüne von der aus der Stadthalter seine Informationen verkünden ließ, die aber auch der Apostel Paulus nutzte, um eineinhalb Jahre lang von hier seine Lehre zu verbreiten. Er wurde wegen „Verbreitung illegalen Glaubens“ vor den Prokonsul Gallion gebracht, doch dieser weigerte sich Paulus zu richten mit der Begründung, dies sei eine interne Angelegenheit der jüdischen Gemeinde. Also musste sich Paulus auf dem Bema den Bürgern stellen. Wegen dieser Begebenheit wurde später auf dem Bema eine kleine Kirche gebaut.

Die Ausgrabungsstätte ist wirklich sehenswert. Ich stand auf dem kleinen Parkplatz und schaute genau auf den Apollon-Tempel, während Susanne und Max durch die Stätte schlenderten. Max hat mir dann später noch erzählt, da sei ein Löwe auf dem Gelände! Ich habe das aber nicht geglaubt und Susanne hat dann erklärt, es gäbe hier eine relativ große, sandfarbene Straßenhündin, die man – wohl wegen der Hitze – geschoren hätte. Am Kopf sei das lange und dichte Fell aber geblieben und an der Schwanzspitze hätte man einen Puschel gelassen und so sah die Hündin wohl tatsächlich ein wenig wie ein Löwe aus und viele Touristen hätten ein Foto mit ihr gemacht. Leider konnte Susanne das nicht tun, denn wegen Max musste sie Abstand zur Hündin halten.

Nach dem Besuch von Alt-Korinth sind wir hoch zu Acrokorinth gefahren. Es ist nur ein paar Minuten entfernt und bestimmt einen Besuch wert. Schon auf dem Parkplatz hatten wir einen tollen Ausblick über die komplette Gegend bis hin zum Meer. Aber leider haben wir auch schon auf dem Parkplatz am Anfang des kleinen Weges hoch zur Festung ein großes Schild gesehen, dass Hunde dort verboten seien, und so sind wir dann weitergefahren, ohne dass Max und Susanne in die Festung gesehen hatten.

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